2.200 W | 1,7 Liter |
Der Edelstahl-Wasserkocher von Hazel Quinn ist ein gelungener Design-Wasserkocher im Retro-Stil, der klassische Gestaltungselemente mit moderner Technik und der Liebe zu hochwertigen Materialien vereint. Seine gefällige Form und Farbe, die chromglänzenden Edelstahl-Elemente, der schicke Schalter und der angenehm proportionierte Kunststoffgriff schmeicheln den Augen und ermöglichen ein einfaches und angenehmes Handling. Offenbar hatten sich die Macher des Küchengeräte-Startups „Hazel Quinn Appliances“ vor dem Markteintritt intensiv mit dem Wettbewerb beschäftigt. Das ist auch nötig, denn der Retro-Wasserkocher tritt im Oberklasse-Segment unter anderem gegen die exklusiven Design-Platzhirsche von SMEG oder Kitchen Aid an. Damit liegt die Messlatte hoch. Die wenigen Schwächen, die sich das Gerät bei genauerem Hinsehen leistet, sind vor allem Designaspekten und dem eigenen Anspruch an eine hochwertige Ausstattung geschuldet, die zuweilen zu Lasten der Funktion gehen.
Salbeigrüner Retro-Wasserkocher
Zunächst einige Hard-Facts: Der Hazel Quinn Wasserkocher hat eine maximale Füllmenge von 1,7 l und eine Leistung von 2.200 W. Das Gerät ist mit einer modernen Strix-Steuerung mit 3-facher Sicherheitsabschaltung ausgestattet (Trockengehschutz, Kochstopp, Abschaltung beim Abheben von der Basis). Zum Marktstart wird der Retro-Wasserkocher ausschließlich in hellem Salbeigrün angeboten, einer Trendfarbe, die für Natürlichkeit steht und mit unterschiedlichsten Holz- und Grüntönen kombiniert werden kann. Passend dazu hat Hazel Quinn einen salbeigrünen Retro-Toaster im Programm. Darüber hinaus soll das Frühstückssortiment demnächst auch noch um eine Saftpresse erweitert werden.
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Ergonomische Kanne
Im Praxis-Test zeigt die Edelstahlkanne mit Kunststoff-Fuß und Kunststoff-Griff gleich mehrere Vorteile: Zum einen ist sie mit einem Gewicht von 785 g vergleichsweise leicht für einen Edelstahl-Wasserkocher. Zum anderen lässt sie sich angenehm tragen, denn sowohl der Umfang des Griffs als auch dessen schräge Position sind unter ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet: Die Kanne liegt sowohl beim Befüllen als auch beim Einschenken angenehm in der Hand, so dass auch Menschen mit kleineren Händen gut damit zurechtkommen. Die 360°-Basis mit integrierter Kabelaufwicklung ist farblich auf die Kanne abgestimmt. Die Kabellänge liegt bei 79 cm.
Deckel mit Vor- und Nachteilen
Überraschend groß ist die Deckelöffnung, die Platz genug lässt, um mit einer mittelgroßen Männerhand ins Innere des Wasserkochers abzutauchen. Damit fällt es leicht, den Innenraum zu reinigen oder abzutrocknen. Der Deckel besteht innen aus Edelstahl, außen schützen ein Kunststoff-Knauf und ein darunter liegender Kunststoffring vor Verbrennungen, wenn der Deckel unmittelbar nach dem Kochvorgang entgegen der Herstellerempfehlung abgenommen werden sollte.
Zwei Schwächen gibt es:
- Zum einen braucht es eine zweite Hand, um den Vintage-Deckel zu öffnen, denn auf einen modernen Klappmechanismus mit Einhanddeckelöffnung hat Hazel Quinn vermutlich aus optischen Gründen verzichtet.
- Zum anderen sollte man den Deckel nach dem Kochvorgang, also in heißen Zustand, allenfalls am Knauf anfassen, denn der chromglänzende Metallring außen wird so heiß, dass man sich daran durchaus die Finger verbrennen könnte. Aus gutem Grund rät Hazel Quinn, den Deckel nicht zu berühren, solange der Wasserkocher heiß ist.
Plastikfreier, geruchsneutraler Innenraum
Beim Design des laut Herstellerangabe BPA-freien Wasserkochers hat Hazel Quinn penibel darauf geachtet, dass das erhitzte Wasser mit Ausnahme weniger Dichtungselemente nicht mit Kunststoff in Berührung kommt. Es gibt auf dem Markt nur wenige Edelstahl-Wasserkocher, deren Innenraum derart konsequent kunststofffrei ausgestattet wurde: Das Deckelinnere, die Füllstandsanzeige im Innenraum, der Ausgießer, das Kalkfilter inklusive dessen Befestigung, das Dampfröhrchen für die Abschaltautomatik und der Fühler des Thermometers sind beim Hazel Quinn Retro-Wasserkocher allesamt hochwertig in Metall ausgeführt. Wie bei modernen Wasserkocher üblich, liegt das Heizelement verdeckt unter dem Edelstahl-Boden. Vor Inbetriebnahme des Wasserkochers empfiehlt Hazel Quinn, die Kanne dreimal komplett mit Wasser zu füllen und aufzukochen. Nach dieser Prozedur ist der Wasserkocher im Praxis-Test vollständig geruchs- und geschmacksneutral.
Drei Schwächen sind auch hier zu entdecken:
- Das robuste Edelstahl-Kalkfilter hat einen Lochdurchmesser von fast 5 mm – deutlich zu viel, um Kalkrückstände im Wasser zurückzuhalten. Hier wäre ein Edelstahl-Sieb sinnvoller.
- Die Füllstandsanzeige lässt sich eher mühsam nur im Kannen-Inneren
- Die minimale Füllmenge beträgt lt. Bedienungsanleitung 0,5 Liter, tatsächlich entspricht MIN-Markierung im Wasserkocher aber eine Füllmenge von 920 ml. Der Hintergrund ist praktischer Natur: Bei einer Füllmenge von 0,5 Litern liegt der Temperaturfühler nicht mehr im Wasser und das Thermometer zeigt infolgedessen falsche Werte an. Erst ab einer Mindestfüllmenge von über 900 ml funktioniert auch die Temperaturanzeige korrekt. Wer Kleinmengen präzise temperieren will, sollte also besser nicht zum Hazel Quinn Retro greifen.
Leiser als andere Edelstahl-Wasserkocher
Im Kochtest überrascht die im Vergleich zu anderen Edelstahl-Wasserkochern eher geringe Lautstärke, insbesondere wenn der Wasserkocher mit den maximal zulässigen 1,7 Litern gefüllt ist. Bei Kochzeit und Stromverbrauch hingegen liegt der Hazel Quinn Retro im Mittelfeld der 2.200 Watt-Liga.
Präzises Thermometer
Das analoge Thermometer zeigt die Wassertemperatur im Kessel sowohl in °C als auch in °F. Im Test weicht der angezeigte Wert maximal um 2° C vom digital ermittelten Wert ab. Damit liefert das Thermometer recht präzise Werte, was vor allem Teeliebhaber freuen wird. Eine Temperatureinstellung oder Warmhaltefunktion hingegen sind bei dem Hazel Quinn Wasserkocher nicht vorhanden.
Kühler Griff – heiße Deko-Elemente
Das schicke, glänzend lackierte Edelstahl-Gehäuse des Hazel Quinn Wasserkochers ist nicht isoliert, so dass die Wandung beim Kochvorgang heiß wird (ca. 90° C). Der Kunststoff-Griff hingegen bleibt angenehm kühl, so dass eine gefahrlose Bedienung möglich ist, solange man mit dem Fingerrücken nicht die Kanne berührt. Vorsicht: Auch die beiden glänzenden Metall-Elemente am Griff und der äußere Metallring des Deckels (siehe oben) werden heiß! Wie immer gilt: Kleine Kinder sollten den Wasserkocher oder dessen Kabel nicht erreichen können. Darauf weist Hazel Quinn vorbildlich bereits auf der Verpackung hin.
Tropfenfrei einschenken – selbst bei kleinen Mengen
Der auffällige Edelstahl-Ausgießer des Hazel Quinn Retro ist sowohl optisch als auch technisch gut gelungen. Große und kleine Wassermengen lassen sich präzise und kleckerfrei einschenken, ohne dass der Deckel sich löst. Eine Befüllung über den Ausgießer – wie bei anderen Wasserkochern – ist beim Hazel Quinn Retro kaum kleckerfrei möglich. Hierfür sollte der Deckel besser abgenommen werden.
Regelmäßig entkalken
Um die ordnungsgemäße Funktion zu gewährleisten, sollte der Hazel Quinn Retro regelmäßig entkalkt werden. Zur Reinigung des Edelstahlkessels und der darin befindlichen Komponenten empfiehlt Hazel Quinn handelsübliche Entkalker auf Zitronensäurebasis.
Das robuste Edelstahl-Kalkfilter ist durch drei Metall-Laschen mit dem Ausgießer verbunden. Indem man das Filter mit dem Daumen durch den Ausgießer hindurch kräftig von außen nach innen drückt, lässt sich das Filter entnehmen. Zum Einsetzen werden zunächst die beiden unteren Laschen am Innenrand des Ausgießers angesetzt und anschließend die obere Lasche eingerastet. Life-Hack: Sollten der Ausgießer oder der Metalldeckel im Laufe der Zeit zu locker oder zu stramm sitzen, können die Metall-Laschen behutsam mit einer Zange nachjustiert werden.
Startup mit starkem Background
Hazel Quinn ist eine Marke von Annke Innovation aus Hongkong, einem weltweit führenden Anbieter von Sicherheitslösungen für Privathaushalte und Unternehmen. Das Mutterunternehmen entwickelt, produziert und vertreibt intelligente Überwachungskameras und Sicherheitssysteme. Mit der Marke Hazel Quinn überträgt das im Jahr 2014 gegründete Unternehmen sein Know-how in Produktdesign, Sicherheit und Vertrieb nun auf ein Startup im Bereich Küchengeräte. So nutzt Hazel Quinn das vorhandene Know-how im Bereich der Bilderkennung, um bei den Haushaltsgeräten fehlerfreie Produktionsprozesse zu gewährleisten. Ausfallsichere Technologien wie die Strix-Temperaturkontrolle bei Wasserkochern und eine elektronisch kontrollierte Not-Abschaltung bei Toastern werden speziell für die Geräte von Hazel Quinn adaptiert. Indem hochwertiger Edelstahl (304; 18/8) und hochwertige, recycelbare Kunststoffe eingesetzt werden, leistet Hazel Quinn nach eigenen Angaben einen Beitrag zum Gesundheits- und Umweltschutz. Gerade unter diesem Aspekt ist es schade, dass die energie- und zeitsparende Erhitzung kleiner Wassermengen mit dem Retro-Wasserkocher nicht möglich ist. Hier gibt es für die Zukunft definitiv noch Luft nach oben.
Fazit
Der Hazel Quinn Retro ist ein optisch ansprechender und qualitativ hochwertiger Edelstahl-Wasserkocher im Vintage-Look. Mit seinem gelungenen Design, dem kunststofffreien Innenraum und dem integrierten Thermometer für die Zubereitung hitzeempfindlicher Teesorten spricht er vor allem stil- und qualitätsbewusste Verbraucherinnen und Verbraucher an, die größere Heißwasser-Mengen ab 1 Liter zubereiten, achtsam mit ihrem Wasserkocher umgehen und ihn regelmäßig entkalken. Passend dazu gibt es von Hazel Quinn einen Toaster und demnächst auch eine Saftpresse. Wer hingegen im Morgenstress Kleinmengen benötigt und dabei Zeit und Energie sparen will, wird vom Hazel Quinn Retro eher enttäuscht. Auch beim sogenannten „Kalkfilter“ ging wohl Design vor Funktion: Ein Edelstahlgewebe würde hier wesentlich bessere Dienste leisten.
Ich persönlich bin gespannt, ob Hazel Quinn nach dem Start in Salbeigrün weitere Farben auf den Markt bringen wird, um Wettbewerbern wie SMEG und Kitchen Aid auch in puncto Farbauswahl das Wasser zu reichen. Optisch, qualitativ und preislich ist der Newcomer aus Fernost bereits jetzt so interessant aufgestellt, dass er vor allem designbewusste Verbraucherinnen und Verbraucher anspricht, die hochwertig einkaufen, aber auch auf ihr Budget achten.
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Auf einen Blick
Retro-Wasserkocher Hazel Quinn
- Maximale Füllmenge: 1,7 l
- Maximale Leistung: 2.200 W
- Farbe: Salbeigrün
Stärken
- Hochwertige Verarbeitung
- Für Edelstahl-Wasserkocher leichte Kanne
- Große Deckelöffnung
- Kunststoffarmer Innenraum
- Bei 1,7 l Füllmenge leise
- Kleckerfreies Einschenken auch bei kleinen Mengen
- Abgestimmte Frühstücksserie mit Toaster und Saftpresse (geplant)
Schwächen
- Zahlreiche Komponenten im Innenraum
- Mindestfüllmenge über 900 ml
- Keine Füllmengen-Skala, schwer ablesbare MIN/MAX-Markierung
- Filter mit zu großer Lochung
- Bei geöffnetem Deckel ist Abschaltautomatik nicht aktiv
- Unerwartet heiße Deko-Elemente
- Reagiert empfindlich auf Kalk
- Bislang nur eine Farbe zur Auswahl
Koch-Test
- 1,7 Liter:
05:41 min | 0,171 kWh - 1,0 Liter:
03:36 min | 0,108 kWh - 0,5 Liter:
01:59 min | 0,061 kWh
Wichtig: Die Werte variieren abhängig vom Luftdruck und der Netzspannung und dienen nur zur Orientierung. Sie können bei dir zu Hause abweichen.
Empfehlung
Den Retro-Wasserkocher Hazel Quinn empfehle ich dir, wenn
- du einen stylischen und hochwertigen Wasserkocher suchst
- du die Farbe Salbeigrün magst
- du auf eine abgestimmte Frühstücksserie Wert legst
- du eher mittlere und große Mengen ab ca. 1 Liter zubereitest
- du sorgsam mit deinen Haushaltsgeräten umgehst und den Wasserkocher monatlich entkalkst
- du bei einem Wasserkocher keine zusätzlichen Funktionen benötigst
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Mögliche Alternativen
Datum des Tests: 19.06.2022
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