Kalkablagerungen im Wasserkocher lassen sich kaum vermeiden. Vor allem in Regionen mit hartem Leitungswasser bildet sich innerhalb kürzester Zeit am Boden und an der Wandung des Wasserkochers ein weißer Kalkbelag. Bei den Kalkablagerungen handelt es sich um Calcium- und Magnesiumverbindungen. Platzt der Kalkbelag ab, können Teile davon als sichtbare Bröckchen im Tee oder Kaffee landen. Kalkablagerungen sind nicht nur unschön und wenig appetitlich, sie beeinflussen auch die Funktion des Wasserkochers und erhöhen den Energieverbrauch. Es lohnt sich daher, den Wasserkocher sauber zu halten: Wer seinen Wasserkocher regelmäßig entkalkt, hat länger Freude an seinem Gerät, schont die Umwelt und sorgt für perfekten Tee- und Kaffeegenuss.
Wie lässt sich ein Wasserkocher entkalken?
Zum Entkalken des Wasserkochers eignen sich Essig- oder Zitronensäure, Natron, aber auch Aspirin / Acetylsalicylsäure, Cola oder spezielle Entkalker mit pflegenden Additiven.
Grundsätzlich gilt: Schau immer zuerst, was die Bedienungsanleitung deines Wasserkochers empfiehlt. Eine Haftung für Schäden ist bei den nachfolgenen Tipps ausgeschlossen.
Wasserkocher entkalken mit Essig
Essig ist ein Klassiker, wenn es darum geht, Kalkablagerungen zu entfernen. Aber Vorsicht: Essig kann auch Schaden anrichten, beispielsweise an Dichtungen aus Gummi oder an Bauteilen aus Messing und Kupfer. Außerdem können Essigdämpfe die Schleimhäute reizen und Essigsäurespritzer die Haut schädigen. Daher gilt: Essig nur dann verwenden, wenn er laut Wasserkocher-Hersteller ausdrücklich zur Entkalkung des Wasserkochers empfohlen ist.
So geht’s:
- Wasserkocher zur Hälfte mit Leitungswasser füllen.
- Gleiche Menge Branntweinessig/Tafelessig hinzufügen. Keinen Balsamico!
- Mit Löffel/Rührlöffel vermischen.
- Gemisch bei Zimmertemperatur 2 bis 3 Stunden, bei starken Verschmutzungen über Nacht einwirken lassen.
- Alternative für Eilige: Gemisch aufkochen, dabei den Raum gut lüften und den Dampf nicht einatmen! Je nach Verschmutzungsgrad 20 – 60 Minuten einwirken lassen.
- Essigwasser wegschütten.
- Wasserkocher gründlich mit klarem Wasser ausspülen.
- Gerät offen stehen lassen, damit der restliche Essiggeruch verfliegen kann.
Vorteile von Essig:
Essig ist preisgünstig, rein pflanzlich und er kann gut abgebaut werden.
Nachteile von Essig:
Essig kann eventuell vorhandene Gummidichtungen im Wasserkocher angreifen und porös machen. Zudem hat Essig einen eher unangenehmen Geruch und kann den Geschmack des Wassers beeinflussen.
Kosten pro Entkalkung (1,5 l) mit Tafelessig:
0,30 – 0,50 Euro
Wasserkocher entkalken mit Essigessenz
Bei Essigessenz handelt es sich um konzentrierten Essig. Essigessenz ist aufgrund des hohen Säuregehalts (meist 25 %) aggressiv und sollte nur verdünnt und mit besonderer Vorsicht möglichst mit Handschuhen und Schutzbrille eingesetzt werden.
So geht’s:
• Wasser und Essigessenz im Verhältnis 4:1 mischen, d.h. auf vier Tassen Wasser jeweils eine Tasse Essigessenz. Bei starker Verkalkung im Verhältnis 3:1, d.h. auf drei Tassen Wasser jeweils eine Tasse Essigessenz.
• Maximalen Füllhöhe des Wasserkochers beachten.
• Gemisch bei Zimmertemperatur 2 bis 3 Stunden, bei starken Verschmutzungen über Nacht einwirken lassen.
• Alternative für Eilige: Gemisch aufkochen, dabei den Raum gut lüften und den Dampf nicht einatmen! Je nach Vermutzungsgrad 20 – 60 Minuten einwirken lassen.
• Essigwasser wegschütten.
• Wasserkocher gründlich mit klarem Wasser ausspülen.
• Gerät offen stehen lassen, damit der restliche Essiggeruch verfliegen kann.
Vorteile von Essigessenz:
Essigessenz ist preisgünstig, rein pflanzlich und sie kann gut abgebaut werden.
Nachteile von Essigessenz:
Essigessenz kann eventuell vorhandene Gummidichtungen im Wasserkocher angreifen und porös machen. Zudem hat Essigessenz einen eher unangenehmen Geruch und kann den Geschmack des Wassers beeinflussen. Bei unsachgemäßem Gebrauch kann Essigessenz Schäden und Verletzungen verursachen. Daher nie zu hoch dosieren, sondern lieber niedrig dosieren und dafür länger einwirken lassen. Immer für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Kosten pro Entkalkung (1,5 l) mit Essigessenz:
ca. 0,30 – 0,50 Euro
Wasserkocher entkalken mit Zitrone
Eine Zitrone riecht angenehm und wirkt gegen Kalk, wenn sie lange genug einwirken kann.
So geht’s:
- Eine Zitrone in Scheiben schneiden oder den Saft einer Zitrone pressen.
- Wasserkocher fast bis zur maximalen Füllmenge mit Wasser füllen.
- Zitronenscheiben bzw. Zitronensaft ins Wasser geben und umrühren.
WICHTIG: NICHT AUFKOCHEN! - 1 bis 4 Stunden einwirken lassen, bei starken Verschmutzungen über Nacht einwirken lassen.
- Wasser weggießen und Zitronenreste im Biomüll entsorgen
- Wasserkocher gründlich mit klarem Wasser ausspülen.
Vorteile von Zitrone:
Zitronen sind ein natürliches Lebensmittel, das gut duftet. Vollständig abbaubar.
Nachteile von Zitrone:
Lange Einwirkzeit. Weniger geeignet für hartnäckige Verkalkungen. Öle und andere Stoffe der natürlichen Zitrone können manche Materialien schädigen.
Weshalb sollte man den Wasserkocher beim Entkalken mit Zitronen besser nicht aufkochen?
Wird die in der Zitrone enthaltene Zitronensäure zu stark erhitzt, kann sie sich mit dem Kalk im Gerät verbinden und es entsteht Calciumcitrat, eine weiße Ablagerung, die sich kaum entfernen lässt.
Kosten pro Entkalkung (1,5 l) mit natürlicher Zitrone:
0,30 – 0,80 Euro
Wasserkocher entkalken mit Zitronensäure
Zitronensäure ist im Pflanzenreich weit verbreitet. Sie kommt in Äpfeln, Birnen und Sauerkirschen ebenso vor wie in Nadelhölzern, Pilzen, Tabakblättern, Wein und sogar in der Milch. Natürlicher Zitronensaft enthält ca. 5 – 7 % Zitronensäure. Zitronensäure ist im Handel flüssig oder in Pulverform erhältlich. Zitronensäure ist aufgrund des hohen Säuregehalts aggressiv und sollte nur verdünnt und mit besonderer Vorsicht möglichst mit Handschuhen und Schutzbrille eingesetzt werden.
So geht’s:
- Bei der Verwendung von Zitronensäure-Pulver:
Wasserkocher bis zur maximalen Füllmenge mit Wasser füllen, erst dann ein kleines Päckchen bzw. 3 bis 4 EL Zitronensäure-Pulver hinzugeben und umrühren (Produktbeschreibung beachten). WICHTIG: NICHT AUFKOCHEN! - Bei Verwendung von flüssiger Zitronensäure:
Wasser und Zitronensäure im Verhältnis 5:1 mischen, d.h. auf fünf Tassen Wasser jeweils eine Tasse Zitronensäure (Produktbeschreibung beachten). WICHTIG: NICHT AUFKOCHEN! - 1 bis 4 Stunden einwirken lassen.
- Wasser weggießen
- Wasserkocher gründlich mit klarem Wasser ausspülen.
Vorteile von Zitronensäure:
Bessere Reinigungswirkung als bei der Entkalkung mit Zitronenscheiben/-saft. Vollständig abbaubar. Frei von natürlichen Ölen und anderen Stoffe der Zitrone, die manche Materialien schädigen.
Nachteile von Zitronensäure:
Zitronensäure kann bei unsachgemäßem Gebrauch Schäden und Verletzungen verursachen. Daher nie zu hoch dosieren, sondern lieber niedrig dosieren und dafür länger einwirken lassen. Kontakt mit den Augen unbedingt vermeiden! Gefahr für Kinder, daher für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Weshalb sollte man den Wasserkocher beim Entkalken mit Zitronensäure besser nicht aufkochen?
Wird Zitronensäure erhitzt, kann sie sich mit dem Kalk im Gerät verbinden und es entsteht Calciumcitrat, eine weiße Ablagerung, die sich kaum entfernen lässt.
Kosten pro Entkalkung (1,5 l) mit Zitronensäure:
1,00 – 1,70 Euro
Wasserkocher entkalken mit Backpulver / Natron
Natron ist ein uraltes Hausmittel aus Großmutters Zeiten. Chemisch korrekt handelt es sich bei Natron um Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3). Es kommt als natürliches Mineral Nahcolith vor und wird als Beiprodukt der Ölförderung gewonnen. Natron wird weltweit zur Herstellung von Backpulver und Brausepulver eingesetzt, aber auch als Reinigungsmittel. Im Lebensmitteleinzelhandel und Drogeriemärkten ist es in Pulverform erhältlich.
So geht’s:
- 1 bis 3 EL Natronpulver in den Wasserkocher geben (Produktbeschreibung beachten). Alternativ Backpulver verwenden.
- Wasserkocher maximal zu 2/3 mit Wasser füllen, denn beim Aufkochen beginnt das Gemisch zu schäumen.
- Wasser unter Beobachtung aufkochen, ggf. rechtzeitig abschalten, falls es überkocht.
- Das Gemisch ca. 60 Minuten im Wasserkocher stehen lassen, bei hartnäckiger Verschmutzung auch länger oder über Nacht.
- Wasser weggießen.
- Wasserkocher gründlich mit klarem Wasser ausspülen.
Vorteile von Natron:
Preiswertes Naturprodukt. Nach dem Backen können vorhandene Backpulverresten einfach zum Entkalken genutzt werden. Meist nur wenig Papierabfall.
Nachteile von Natron:
Natron kann bei unsachgemäßem Gebrauch Schäden und Verletzungen an Augen und Haut verursachen. Gefahr für Kinder, daher für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Kosten pro Entkalkung (1,5 l) mit Natron:
0,15 – 0,30 Euro
Wasserkocher entkalken mit Aspirin / Acetylsalicylsäure
Was gegen Kopfschmerzen hilft, hilft auch gegen Kalkablagerungen im Wasserkocher: Die in Aspirin enthaltene Acetylsalicylsäure löst Kalk, ähnlich wie Essig- oder Zitronensäure.
So geht’s:
- Wasserkocher zu 2/3 mit Wasser füllen und 1-2 Tabletten Aspirin/Acetylsalicylsäure hinzugeben.
- Wasser inkl. Aspirin aufkochen und das Gemisch mind. 30 Minuten im Wasserkocher stehen lassen, bei hartnäckiger Verschmutzung auch länger oder über Nacht.
- Wasser weggießen.
- Wasserkocher gründlich mit klarem Wasser ausspülen.
Vorteile von Aspirin / Acetylsalicylsäure:
In fast jeder Hausapotheke vorhanden. Gute Verwertung von Aspirin nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums.
Nachteile von Aspirin / Acetylsalicylsäure:
Gefahr für Kinder, daher für Kinder unzugänglich aufbewahren. Verwechslungsgefahr in der Küche. Wirkt weniger schnell als andere Methoden.
Alternative:
Statt Aspirin können auch Gebissreiniger-Tabletten verwendet werden.
Kosten pro Entkalkung (1,5 l) mit Aspirin / Acetylsalicylsäure:
0,10 – 0,50 Euro
Wasserkocher entkalken mit Cola
Du hast noch Cola von der letzten Party übrig, das du nicht mehr trinken willst? Dann verwende es einfach um deinen Wasserkocher zu entkalken.
So geht’s:
- Wasserkocher mit Cola befüllen.
- Über Nacht stehen lassen.
- Cola weggießen.
- Wasserkocher gründlich mit klarem Wasser ausspülen.
Vorteile von Cola:
Nützliche Resteverwertung.
Nachteile von Cola:
Schmeckt und wird daher von Mitbewohner*innen schnell weggetrunken.
Kosten pro Entkalkung (1,5 l) mit Cola:
0,40 – 1,50 Euro
Wasserkocher entkalken mit speziellen Entkalkern
Entkalker sind auf die besonderen Materialien in Wasserkochern und Kaffeemaschinen abgestimmt. Sie sollen Schäden vermeiden und mit Hilfe spezieller Additive Dichtungen sowie empfindliche Materialien pflegen. Gerade bei teuren Design-Wasserkochern kann der Einsatz spezieller Entkalker sinnvoll sein.
So geht’s:
- Wasserkocher mit Wasser füllen.
- Entkalker hinzugeben und umrühren (Produktbeschreibung beachten).
- Gemisch aufkochen.
- Einwirken lassen.
- Wasser weggießen.
- Wasserkocher gründlich mit klarem Wasser ausspülen.
Vorteile von Entkalkern:
Materialschonende Reinigung und Pflege.
Nachteile von Entkalkern:
Relativ teuer. Entkalker sind zum Teil nicht für alle Materialien verwendbar, daher unbedingt Produktbeschreibung beachten. Entkalker können bei unsachgemäßem Gebrauch Schäden und Verletzungen verursachen. Kontakt mit den Augen und der Haut unbedingt vermeiden! Gefahr für Kinder, daher für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Kosten pro Entkalkung (1,5 l) mit speziellen Entkalkern:
1,00 – 3,00 Euro
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Wie entsteht Kalk im Wasserkocher?
Bei den Kalkablagerungen im Wasserkocher handelt es sich um sogenannten Kesselstein. Kesselstein besteht vor allem aus Calciumcarbonat, außerdem aus Magnesiumverbindungen und anderen Bestandteilen. Das Mineral Calcium wird bei der Entstehung von Grundwasser aus den Gesteinsschichten gelöst und bestimmt maßgeblich den Härtegrad des Wassers. Wird das Wasser im Wasserkocher erhitzt, entweicht Kohlendioxid und das gelöste Calcium- bzw. Magnesiumhydrogencarbonat wandelt sich zu unlöslichem Calcium- bzw. Magnesiumcarbonat um. Es kommt zu sogenannten Ausfällungen, die sich zuerst am Heizelement, später auch an den Wänden des Wasserkochers in Form von Kalkablagerungen niederschlagen.
Welche Folgen hat Kalk im Wasserkocher?
Kalkablagerungen im Wasserkocher sehen unschön aus, sie erhöhen den Energieverbrauch, verlängern die Kochzeit und sind ein häufiger Grund für Fehlfunktionen.
Ist Kalk im Wasserkocher gesundheitsschädlich?
Nein, die Kalkablagerungen im Wasserkocher sind nicht schädlich. Dennoch lohnt es sich, Kalkablagerungen regelmäßig zu entfernen, um Energie zu sparen, Fehlfunktionen zu vermeiden und Kalkstückchen im Tee oder Kaffee zu verhindern.
Wie oft sollte ich meinen Wasserkocher entkalken?
Sobald sich ein deutlicher weißer Belag am Boden des Wasserkochers gebildet hat, ist es Zeit für eine Entkalkung. In Gegenden mit sehr weichem Leitungswasser genügt es meist, den Wasserkocher alle zwei bis drei Monate zu entkalken. In Regionen mit sehr hartem Leitungswasser hingegen sollte alle drei bis vier Wochen entkalkt werden.
Weshalb schaltet mein Wasserkocher zu früh ab?
Der häufigste Grund für eine vorzeitige Abschaltung eines Wasserkochers sind Kalkablagerungen am Boden. Daher gilt: Schaltet der Wasserkocher zu früh ab, ist es höchste Zeit, das Gerät zu entkalken.
Was bringen “Kalkfilter” bei Wasserkochern?
Viele Wasserkocher-Hersteller werben mit dem Begriff „Kalkfilter“. In diesem Zusammenhang kommt es immer wieder zu Missverständnissen, denn was die Hersteller als „Kalkfilter“ bezeichnen, ist in der Regel ein Kalksieb, das dazu dient, größere Kalkstückchen zurückzuhalten.
Hingegen sind Nur wenige Wasserkochermodelle sind mit einem wirklichen Kalkfilter ausgestattet, das auch die Wasserhärte reduziert. Du findest Sie hier: Wasserkocher mit integriertem Wasserfilter.
Wie kann man Kalk im Wasserkocher verhindern?
Wem das Entkalken zu lästig ist, wer seinen Wasserkocher schonen will oder wer seinen Kaffee oder Tee aus Geschmacksgründen mit weichem Wasser brühen möchte, kann spezielle Wasserfilter einsetzen. Der wohl bekannteste Hersteller ist Brita. Die Filter gibt es als Tischwasserfilter oder als Filter, die vor dem Wasserhahn eingesetzt werden. Manche Wasserkocher sind bereits mit einem Brita Wasserfilter ausgestattet.
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Wie finde ich einen passenden Wasserkocher, wenn Entkalken nicht mehr hilft?
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